Der Dalai Lama kommt bald nach Hamburg. Dort wo eigentlich Tennis gespielt wird.... Ich freue mich schon Seine Heiligkeit aus nächster Nähe spüren zu können... viele Menschen schwärmen von seiner Ausstrahlung....Unser Nils war vor kurzem in Nepal auf Trekking Tour... Also ganz in der Nähe... Und was tue ich? Ich schenke mir ein Wochenende in Hamburg...
Hier einige Anmerkungen zu seiner Religion....
Buddhismus
Grundlagen von Buddhas Lehre
Buddha erklärt, wie die Welt funktioniert - also was letztendlich wirklich und was bedingt ist. Dieses Verständnis ermöglicht das Erleben dauerhaften Glücks.
Die Vier Edlen Wahrheiten bilden den Kern seiner Lehre:
1. Solange der Geist seine Natur nicht erkannt hat, gehört zum Leben zwar Freude, aber auch Leid . Zumindest Alter, Krankheit und Tod sind unvermeidbar und werden als unangenehm erlebt.
2. Es gibt bestimmte Ursachen , warum der Geist seine wahre Natur nicht sieht.
3. Jeder kann die Natur seines Geistes erkennen, also erleuchtet werden
4. Es gibt praktische Mittel , um das zu erreichen.
Einst wandelte Buddha durch ein Dorf. Ein junger Grobian kam wütend auf ihn zu und beschimpfte ihn: "Du hast kein Recht, andere zu belehren. Du bist genauso dumm wie alle anderen auch!" So schrie er. ,Du bist nur ein gemeiner Schwindler!" Buddha lies sich durch diese Beleidigungen nicht kränken. Stattdessen fragte er den jungen Mann: "Sage mir doch einmal, wenn du für jemanden ein Geschenk kaufst und der Betreffende nimmt das Geschenk nicht an, wem gehört dann das Geschenk?" Der Mann war von der seltsamen Frage, die ihm da gestellt wurde, überrascht und antwortete: "Mir würde es gehören, denn ich habe es ja schließlich gekauft!" Buddha lächelte und sagte: "Das ist richtig. Und genauso ist es mit deiner Wut. Wenn du wütend auf mich bist und ich mich dadurch nicht beleidigen lasse, dann fällt deine Wut auf dich zurück. Du bist dann der einzige, der unglücklich ist, nicht ich. Nur ganz allein dir selbst hast du geschadet. Wenn du aufhören willst, dich selbst zu schädigen, musst du deine Wut loswerden und sie durch liebevolle Gefühle ersetzen. Du machst nur dich selbst unglücklich, wenn du andere hasst. Wenn du aber die anderen liebst, sind alle glücklich". Diese Worte nahm sich der junge Mann zu Herzen. "Du sprichst die Wahrheit, o Verehrungswürdiger", sagte er. "Lehre mich, wie man den Weg der Liebe geht. Ich möchte Dein Schüler werden". Und Buddha antwortete: "Das will ich gerne tun. Jeden will ich belehren, der zutiefst danach verlangt. Komm mit und folge mir.
Mit der Brise eines verstehenden und mitfühlenden Herzens
Wir alle tragen in unserem Herzen eine Nonne oder einen Mönch und sehnen uns im Innern danach, ein wahrhaftiges und vollkommenes Leben zu führen, das spirituell geprägt ist. Wir spüren intuitiv, dass ohne diese innere Führung unsere Begierden und unser Ärger, die Karawane all unserer unerfüllbaren Forderungen an das Leben, uns auf ewig im Kreis herumführen werden. Ohne einen spirituellen Orientierungspunkt, der uns über unsere selbstgebastelten Grenzen hinaushebt, versinken wir in Mittelmäßigkeit und Unerfülltheit.
Zorn und Sanftmut der Götter
Über die Umwandlung des „Bösen“ im tibetischen Buddhismus
von Arne Eckert und Ranva Görner
Im alten Tibet verschmolzen seit jeher Mythos und Geschichte miteinander. In dieser kargen äußeren Welt, in der Einfachheit, Stille und Naturgewalten eine große Rolle spielten, wurden Bilder und Legenden geboren, die auf ihre Weise das Göttliche zum Ausdruck brachten. Die Macht des Ungreifbaren war „bedrohlich“ nahe und die Menschen lebten in Demut und Hingabe an das Große. Auf dieser Basis entwickelte sich die tibetische Ur-Religion Bön, welche mit den ungezügelten Naturgeistern umzugehen wußte mit schamanischen Ritualen, deren Inhalt oft Tier- und (in alten Tagen auch) Menschenopfer waren. Diese mythische Weltsicht war der geeignete Boden für die starke Strömung im Buddhismus des achten Jahrhunderts, dem Vajrayana*.
Gut und Böse -
Projektionen des Geistes
“Gut“ und „Böse“, wenn überhaupt so genannt, werden im tibetischen Buddhismus als zwei Erscheinungsformen des Einen, der Leere, gesehen. Beide Erscheinungsformen können von daher als Fahrzeuge ins erwachte Bewußtsein, in die immanente Natur des Geistes (Rigpa*) genutzt werden. Kräfte, Energien und Emotionen wie Ignoranz, Haß, Begierde, Eifersucht und Stolz dienen dazu, direkte Erleuchtung zu erfahren.
In der Beschreibung des Nachtodes im Tibetischen Totenbuch (tib.: Bardo* Thödol), dem Buch der Befreiung durch das Hören im Nachtod, wird das sehr deutlich. Zunächst erscheint dem Verstorbenen die Natur des Geistes als allumfassendes strahlendes Licht. Alle gewöhnlichen Erscheinungsformen sind zu einer Landschaft aus Licht geschmolzen, unbegrenzt, schimmernd und fluktuierend. Erkennt er darin nicht die wahre Natur allen Seins vereinigen sich die Strahlen und Farben zur gewaltigen Erscheinung der 42 friedvollen Gottheiten. Sie repräsentieren den mitfühlenden* friedlichen Aspekt des Seins. Wiederum besteht für den Verstorbenen die Möglichkeit, umfassend seine Buddhanatur zu erkennen. Läßt er auch diese Chance unerkannt und unbewusst vorüberziehen, verwandelt sich die Erscheinung in die 58 zornvollen Gottheiten. Sie treten auf mit furchterregendem Getöse, Gerassel und Geschrei, fratzenverzerrten Gesichtern und mit Totenköpfen um den Hals. Zähnefletschend, überdimensional groß und laut sind auch sie eigens dazu da, als Projektionen des Geistes erkannt zu werden. Werden sie nicht als das, was sie sind, erkannt, verliert sich der Verstorbene in der Angst, der Furcht und dem Schrecken des gewohnheitsmäßigen, sich vom Sein abgetrennten Verstandes. Erkennt der Verstorbene in diesen Wesen, seien sie friedvoll oder zornvoll, nicht seine wahre Natur, steigen noch einmal alle Erscheinungen zusammen aus der Leere empor und erstrahlen in unendlichem Glanz. Auch hier kann der Verstorbene eins "werden" mit der essentiellen Natur und jegliche Projektion fällt in sich zusammen, zurück in die Leere - den Dharmakaya (Körper der Leere).
Im Bardo Thödol wird mit dieser Beschreibung die vielfältige Möglichkeit zu erwachen im Nachtodes-Bardo beschrieben - wohlwissend, daß zu dieser endgültigen Erkenntnis ein Weg des Praktizierens notwendig ist - der Bardo des Lebens. Ohne die immer wiederkehrende Herausforderungen im Bardo des Lebens, der Phase der Prüfungen, dem Erkennen der Projektionen und der Wegstrecke der Erfahrungen des Praktizierenden, ist die plötzliche Erstrahlung des Ewigen ein Schock für den Geist und er fällt in Unbewußtheit ob der Größe, Weite und Gewaltigkeit der Erscheinung.
Der Bardo des Lebens ist die Zeitspanne, die dem Menschen ermöglicht, die immanente Grund-Lichtheit, seine wahre Natur, zu erkennen, zu erfahren und zu leben. Er ist ein Weg spiritueller Praxis und Disziplin.
Die Leerheit der Götter
Im tantrischen tibetischen Buddhismus (Vajrayana) wird der Weg eines Praktizierenden unterstützt durch die Arbeit mit einem sogenannten Yidam. Der Schüler nimmt direkt Kontakt auf mit einer spezifischen Gottheit, mit der er sich verbunden fühlt. Sie dient der Verbindung mit der Kraft und Weisheit des unmittelbaren Seins. Das Nutzen der Gottheiten auf diese Art und Weise unterscheidet sich erheblich von dem Bild Gottes in der westlichen Welt. Die Götter werden als leer von Eigennatur betrachtet - ihre Motive sind mitfühlender und großmütiger Natur - unabhängig davon, ob sie als friedvolle oder zornvolle Gottheit auftreten. Ihre Macht ist begrenzt, sie können allenfalls unterstützen, aber niemals retten, denn jedes Wesen ist für sich selbst verantwortlich (Karma*). Auch kennt der Buddhismus keinen Schöpfergott. Jedes Wesen hat das Potential zu erwachen - ein Buddha zu sein. Die Verbindung mit den Gottheiten ist demnach eine Verbindung mit dem Göttlichen im Menschen selbst und dient einzig und allein dem Erkennen seiner wahren Natur. Durch die Erschaffung des Bildes der Gottheit, seiner Identifizierung mit ihren Kräften und Qualitäten und der Verschmelzung damit, realisiert der Meditierende, daß der Geist, der die Gottheit wahrnimmt und die Gottheit selbst nichts voneinander Getrenntes sind.
Zwei Ausdrucksformen des bedingungslosen Mitfühlens:
Avalokiteshvara und Mahakala
Für die Versenkung in den Yidam wird im tibetischen Buddhismus oft ein Abbild in Form eines Thangkas* benutzt. Ein sehr kraft- und machtvoller Yidam ist Avalokiteshvara (tib.: Chenresig*/ siehe Abbildung). Er ist der Buddha des allumfassenden bedingungslosen Mitgefühls und die Schutzgottheit Tibets. Der Legende nach soll sich der Bodhisattva* Avalokiteshvara schon als Prinz vorgenommen haben, allen Wesen Beistand zu ihrer Befreiung zu leisten. Und er hatte einen Eid geleistet, darin niemals nachzulassen, andernfalls würde er in tausend Stücke zerspringen. So verweilte er im Zwischenzustand (Bardo) zwischen Leben und Tod. Der Legende nach durchstreifte er alle Bereiche lebenden Seins. Ob Götter, Menschen, Tiere oder Dämonen, überall verweilte er und unterstütze die Wesen, sich vom Leiden zu befreien.
Als er sich irgendwann umsah und sein Werk betrachtete, waren in allen Bereichen Tausende Wesen nachgeströmt. Und für einen Moment zweifelte er an der Erfüllung seines Gelübdes...
... und zersprang in tausend Stücke.
Aus allen Himmelsrichtungen sollen Buddhas herbeigeschossen sein, um die Teile aufzusammeln. Dank seiner übernatürlichen Fähigkeiten setzte Buddha Amithaba, der Buddha der unterscheidenden Weisheit, Avalokiteshvara wieder zusammen. Dieses Mal gab er ihm jedoch tausend Arme, in den Handinnenflächen mit jeweils einem Auge versehen und elf Köpfen. Dadurch wollte er gewährleisten, daß Avalokiteshvara noch effektiver den Wesen dienen konnte.
Auf Thangkas wird Avalokiteshvara oft mit vier, manchmal auch mit sehr vielen Armen und elf Köpfen, dargestellt. Seiner einzigen Aufgabe, alle Wesen zu unterstützen, sich vom Leiden zu befreien wird er zum einen in der sanftmütigen, mitfühlenden Form gerecht. Doch nicht jedem kann mit friedlichen Methoden geholfen werden. In diesem Fall kann Avalokiteshvara, als Ausdruck reinen Mitgefühls, eine zornvolle Gestalt annehmen - die Gestalt des „Großen Schwarzen“.....
Den vollständigen Artikel finden Sie im advaitaJournal Vol.11.
Zu beziehen bei: www.advaitamedia.com
Dabei kennt Buddhas Lehre keine Dogmen - nichts muss geglaubt oder ohne Prüfung vorausgesetzt werden. Ihr Ziel ist die volle Entfaltung der einem jeden innewohnenden Möglichkeiten.
Zum Aufbau von Wissen hinzu kommen Meditationen als das praktische Mittel, um dauerhaftes Glück zu erreichen: Durch sie wird das Verstandene zur eigenen Erfahrung. Ergänzend achtet man vor allem im Theravada darauf, leidbringendes Verhalten zu vermeiden. Im Mahayana verschiebt sich dieser Schwerpunkt auf die Vermeidung von Zorn , im Varayana darauf, die Welt stets aus einer reichen und selbstbefreienden Sichtweise heraus zu erfahren.
Ausgehend vom Wirken des historischen Buddha entwickelte sich der Buddhismus zu einer Weltreligion mit ununterbrochener Überlieferung. Sie wendet sich an alle suchenden Menschen, unabhängig von Rasse, Nation, sozialer Herkunft, Persönlichkeit und Geschlecht. Dabei stellt sie den Menschen immer in seine eigene Verantwortung (siehe Ursache und Wirkung ). Sie zeichnet sich zudem durch Toleranz und Gewaltlosigkeit aus.
Die buddhistischen Wege
Buddhas Belehrungen wurden zunächst mündlich von Lehrer zu Schüler weitergegeben; ergänzende schriftliche Aufzeichnungen entstanden erst nach seinem Tod. Dennoch wurde von Anfang an großer Wert auf eine genaue Überlieferung gelegt. Trotzdem unterscheiden einige Religionswissenschaftler die buddhistischen Richtungen erst ab 380 v. Chr. voneinander.
Theravada (Kleiner bzw. Alter Weg)
Im Theravada wird manchmal behauptet, Buddha selbst habe nur die Erklärungen dieses Weges gegeben, und die Schulen des großen Weges hätten im Nachhinein eine zu offene Einstellung gegenüber weltlichen Dingen eingenommen.
Im Alten Weg geht es vor allem um das Beruhigen und Festhalten des Geistes und das Vermeiden von Leid und Schwierigkeiten im Alltag. Im Theravada , das sich später vor allem in den südasiatischen Ländern durchsetzte, genießt das Mönchstum eine bevorzugte Stellung.
Mahayana (Großer Weg)
Die Schulen Mahayana beziehen sich direkt auf Buddha und unterscheiden nur zwischen zwei Wegen: dem großen und dem kleinen , den sie manchmal als unzulässige Verengung der Vielfalt von Buddhas Lehre betrachten. Im großen Weg findet sich der größte Teil der buddhistischen Philosophie und Psychologie; Mönche und Laien sind gleichgestellt.
Den Vajrayana sehen die Schulen des großen Weges häufig als eine Weiterentwicklung - entstanden durch eine Verschmelzung mit der tibetischen Bön-Religion.
Varayana
Auch die Vajrayana-Schulen führen ihre Belehrungen direkt auf Buddha selbst zurück. Hier wird gelehrt, dass Buddha drei verschiedenen Arten von Menschen Belehrungen gegeben habe: Wer Leid vermeiden wollte, bekam Auskünfte zu Ursache und Wirkung ( Theravada ). Wer mehr für andere tun wollte, hörte Belehrungen, um Mitgefühl und Weisheit zu entwickeln ( Mahayana ). Wenn die Leute fähig waren, Buddha als Spiegel für ihre eigenen Möglichkeiten zu sehen, lehrte er den Vajrayana Weg . Dabei zeigte sich Buddha in verschiedenen weiblichen und männlichen Lichtformen oder vermittelte seine erleuchtete Sicht von der Natur des Geistes direkt an seine Schüler. Dabei geht es darum, die Welt aus einer reichen und selbstbefreienden Sicht heraus zu erfahren. Der Vajrayana wurde in Indien durch die Mahasiddhas weitergegeben, die oft unkonventionelle Persönlichkeiten waren, und später nur in Tibet und der Mongolei überliefert. Die Bezeichnung Diamantweg ist eigentlich nur die Übersetzung des Wortes Vajrayana ; sie hat sich aber für einen besonders lebensnah vermittelten Vajrayana-Buddhismus eingebürgert, der in der Tradition der tibetischen Karma Kagyü Linie gelehrt wird.
Zen
Zen-Buddhismus ist der japanische Name einer im 6. Jahrhundert in China entstandenen Schule, die sich auf den Großen Weg bezieht. Auch sie beruft sich auf Erklärungen, die Buddha selbst seinen Schülern gegeben habe. Etliche Zen-Schulen betrachten Wissen und Konventionen als nutzlosen Ballast.
Die Erleuchtung soll durch selbstentstandene Einsicht blitzartig zum Durchbruch kommen. Man vereinfacht das Leben, um weniger vom Meditieren abgelenkt zu werden, und versucht, bei stundenlangem Stillsitzen oder Nachsinnen über eine paradoxe Frage (japanisch: Koan ), den ständigen Strom an inneren Vorstellungen zur Erschöpfung zu bringen. Der Zen-Buddhismus wurde vor allem in Japan überliefert.
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