Funke
Am heutigen DreiKönigsTag spricht Ulrich Wickert auf NDRkultur mit
Cornelia Funke
Wenn euch ein Erwachsener weismachen will, dass ihr vermutlich mit 11, aber spätestens mit 18 wisst, was für ein Beruf für euch der richtige ist, dann glaubt ihm kein Wort. Sicherlich gibt es solche Menschen - Leute, die schon mit 6 wissen, dass sie mal Arzt werden wollen oder Lehrerin, aber solltet ihr zu denen nicht gehören, dann macht euch keine Sorgen. Probiert einfach viel aus, um herauszufinden, welche Arbeit euch soviel Spaß macht, dass ihr den Rest eures Lebens damit verbringen wollt, sie zu tun.
Meine Arbeit - das Bücherschreiben - macht mir soviel Spaß, dass ich gar nicht ohne sie leben könnte. Aber es hat ziemlich lange gedauert, bis ich wusste, dass dies genau das ist, was ich tun soll. Als Kind wollte ich Astronaut werden (bis ich erfuhr, dass man dazu erst mal zum Militär muss), dann dachte ich darüber nach, Pilotin zu werden oder zu den Indianern zu ziehen. Oder vielleicht etwas zu tun, was die Welt wenigstens etwas besser macht...
Ich habe eine Zeitlang auf einem Bauspielplatz gearbeitet mit lauter wilden Kindern, aber schließlich stellte ich fest, dass man mit den Talenten, die man mitbekommen hat, wohl auch etwas anfangen muss, um glücklich zu sein. Also wurde ich Buchillustratorin, denn gezeichnet hatte ich schon immer sehr gern. Aber die Geschichten, für die ich Bilder finden sollte, gefielen mir oft nicht, und so schrieb ich mir schließlich selbst eine - und entdeckte, dass ich ein Geschichtenerzähler bin - und dass ich nichts lieber und nichts besser kann. Ich glaube, ich begriff das im steinalten Alter von 35 - woran ihr seht, dass ihr noch viel, viel Zeit habt, um herauszufinden, welches Talent euch in die Wiege gelegt wurde.
Heute bin ich schon 48, habe zwei Kinder namens Ben und Anna und lebe mit ihnen und unserer Hündin Luna in Los Angeles / Kalifornien. Unser Haus ist vollgestopft mit Büchern, Dvds (wir sind alle furchtbare Filmfans) und Drachen (die sammle ich nämlich) und seit ein paar Jahren verreisen wir ziemlich viel - und sehr gern. Meistens alle zusammen. Ach ja - und zum Glück gefällt meinen Kindern mein Beruf. Und ihren Freunden gefallen meine Bücher (das Gegenteil wäre natürlich ziemlich peinlich für sie).
Cornelia Funke
Wenn euch ein Erwachsener weismachen will, dass ihr vermutlich mit 11, aber spätestens mit 18 wisst, was für ein Beruf für euch der richtige ist, dann glaubt ihm kein Wort. Sicherlich gibt es solche Menschen - Leute, die schon mit 6 wissen, dass sie mal Arzt werden wollen oder Lehrerin, aber solltet ihr zu denen nicht gehören, dann macht euch keine Sorgen. Probiert einfach viel aus, um herauszufinden, welche Arbeit euch soviel Spaß macht, dass ihr den Rest eures Lebens damit verbringen wollt, sie zu tun.
Meine Arbeit - das Bücherschreiben - macht mir soviel Spaß, dass ich gar nicht ohne sie leben könnte. Aber es hat ziemlich lange gedauert, bis ich wusste, dass dies genau das ist, was ich tun soll. Als Kind wollte ich Astronaut werden (bis ich erfuhr, dass man dazu erst mal zum Militär muss), dann dachte ich darüber nach, Pilotin zu werden oder zu den Indianern zu ziehen. Oder vielleicht etwas zu tun, was die Welt wenigstens etwas besser macht...
Ich habe eine Zeitlang auf einem Bauspielplatz gearbeitet mit lauter wilden Kindern, aber schließlich stellte ich fest, dass man mit den Talenten, die man mitbekommen hat, wohl auch etwas anfangen muss, um glücklich zu sein. Also wurde ich Buchillustratorin, denn gezeichnet hatte ich schon immer sehr gern. Aber die Geschichten, für die ich Bilder finden sollte, gefielen mir oft nicht, und so schrieb ich mir schließlich selbst eine - und entdeckte, dass ich ein Geschichtenerzähler bin - und dass ich nichts lieber und nichts besser kann. Ich glaube, ich begriff das im steinalten Alter von 35 - woran ihr seht, dass ihr noch viel, viel Zeit habt, um herauszufinden, welches Talent euch in die Wiege gelegt wurde.
Heute bin ich schon 48, habe zwei Kinder namens Ben und Anna und lebe mit ihnen und unserer Hündin Luna in Los Angeles / Kalifornien. Unser Haus ist vollgestopft mit Büchern, Dvds (wir sind alle furchtbare Filmfans) und Drachen (die sammle ich nämlich) und seit ein paar Jahren verreisen wir ziemlich viel - und sehr gern. Meistens alle zusammen. Ach ja - und zum Glück gefällt meinen Kindern mein Beruf. Und ihren Freunden gefallen meine Bücher (das Gegenteil wäre natürlich ziemlich peinlich für sie).
Holger N. Koch - 6. Jan, 13:23
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