Samstag, 17. Februar 2007

Napola

In Berlin wurden heute die Bären verteilt. Auf PRO 7 läuft der Film

Napola – Elite für den Führer

Hier eine aufgeschnappte Kritik

Es ist wohl einer der kitschigsten Suizide, die der deutsche Film seit einer Weile hervorgebracht hat: Der Selbstmörder schwimmt unter eine Eisscholle und lässt sich absinken auf den Grund des Wassers. Davor legt er – von unten – seine Hand an die Eisschicht, auf der anderen Seite trifft sie die Hand des Freundes, der auf dem Eis kniet und dem Unglücklichen hinterherweint. Ein beliebtes Kinomotiv, die beiden Hände am Glas, die sich berühren und doch getrennt sind, so in etwa, wie der Zuschauer die Filmwelt berührt und doch die Leinwand eine unsichtbare Grenze zieht. Mit der Übertragung des Motivs auf die Eisschicht wird das ohnehin schon melodramatische Motiv der trennenden Scheibe noch verstärkt, die Welten über und unter dem Eis, sie könnten kaum unterschiedlicher sein. Gansel macht damit auch nach, was schon viele vorgemacht haben: Die Grauen des Nationalsozialismus erzählt er als Melodram, als individuelles Schicksal Einzelner.

Das Buch von Napola – vor der Realisierung ausgezeichnet mit dem Deutschen Filmpreis für das beste unrealisierte Drehbuch 2003 – erinnert streckenweise verblüffend stark an Mikael Hafströms Evil. Dort war es ein Internat der 50er Jahre, in dem der Faschismus überlebt hatte, hier ist es eine 'Napola' ('Nationalpolitische Erziehungsanstalt') des 'Dritten Reichs', in der die Protagonisten ihre Jugend verbringen. Mit Napola – Elite für den Führer zeichnet Gansel jedoch ein weit optimistischeres Bild, als Hafström es in Evil skizzierte. Es geht um Friedrich (Max Riemelt, vor kurzem ausgezeichnet als deutscher Shooting Star 2004), den sein Boxtalent auf die Napola bringt – gegen den Willen seines Vaters, dessen Unterschrift er fälscht, um den begehrten Platz an der Eliteschule antreten zu können. In Evil waren es die Schüler der Oberstufe, die ein faschistoides System aufrecht erhielten – in Napola sind es die Lehrer. Eine signifikante Verschiebung ist das, denn das Aufbegehren gegen den Lehrer, gegen die fremde Generation, es scheint leichter, natürlicher. Der Held in Evil, er musste schließlich die wohl schlimmste Niederlage einstecken, indem er seine pazifistische Position aufgab und nur noch mit Gewalt auf die Gewalt antworten konnte. Einer der schlimmsten Siege ist das, die ein totalitäres System feiern kann: Den friedlichen Gegner zum Krieg zu bringen.

In Napola ist es umgekehrt: Der Boxer Friedrich wird mit der Zeit zum Pazifisten, er erkennt unter schwersten persönlichen Verlusten die Unmenschlichkeit des Systems. Wenn er am Ende der Napola den Rücken kehrt, ausgeschlossen, weil er sich weigerte, all das 'anerzogene Mitleid' seinen Gegnern im Boxring gegenüber abzulegen, wie von ihm gefordert, dann hat Gansel von jemandem erzählt, der den Faschismus besiegt hat. Gansels Optimismus ist sicherlich schön anzusehen, aber auch ein wenig naiv. Eine richtige Idee ist das, dass auch in einem faschistischen System sich – wie von selbst – das Aufbegehren bilden muss, die Menschlichkeit siegen sollte in jedem Einzelnen. Konsequenter hat Hafström es ausgesprochen in seinem Film, dass und warum es so gut wie nie geschehen ist.

Napola garniert seine Geschichte mit einer klischeebeladenen Jungenfreundschaft, mit unnötigem Melodrama und mit zweidimensionalen Charakteren: Albrecht (Tom Schilling) ist derjenige, der Friedrich zum Umdenken bringt. Als Sohn des lokalen Gauleiters mit hohen Erwartungen bedacht, will er doch eigentlich nur Aufsätze schreiben für die Schülerzeitung, sich der Literatur hingeben oder der Philosophie. Statt dessen wird er gemeinsam mit anderen Jugendlichen zum Mörder gemacht, wenn er in einer nächtlichen Aktion auf die Jagd nach flüchtigen russischen Soldaten geschickt wird, kaum älter als er selbst. Zu einfach geht hier alles vonstatten – zu einfach der Grenzverlauf zwischen Gut und Böse, zu einfach die Trennung von angehendem Jungintelektuellem und derben, finsteren Nationalsozialisten. Die dunklen Geheimnisse der Napolas und des ganzen terroristischen Nazi-Regimes, sie verflachen bei Gansel zu einer Internatsgeschichte mit pädagogischem Anspruch. Warum sich junge Menschen zu Tausenden in Tötungsmaschinen verwandeln ließen, warum eine ganze Nation zu Mitläufern wurde, darauf hat auch Napola nicht einmal den Ansatz einer Antwort. Evil hat es sich vielleicht auch leichter gemacht mit seiner Verschiebung des Geschehens in die Nachkriegszeit, die entscheidenden Fragen konnte er damit umgehen. Vielleicht ist auch einfach Napola ein neuerliches Indiz dafür, dass man dem Thema des selbsternannten 'Dritten Reichs' schlecht beikommen kann mit den Mitteln tradierter Formen des Erzählkinos, ein neuerlicher Ruf nach einer experimentelleren Erzählweise, die es schafft, die Abgründe und Fissuren des Themas auch in die Form des Films zu übertragen und den vermeintlichen Realismus viel zu vieler Filme zu überwinden.
Benjamin Happel
Diese Kritik ist zuerst erschienen in: filmkritiken.org
Zu diesem Film gibt’s im archiv der filmzentrale mehrere Texte


und auf 3SAT läuft das Portrait von FALCO am Vorabend seines 50. Geburtstags...Und nebenan sucht Deutschland den Superstar... BASTA!

Deutschland verblödet??! oder Deutschland wacht auf??! oder Deutschland läßt die Sau beim Karneval raus!!?...
Und auf 3SAT beginnt die Nacht mit einem seinerzeit skandalösen Film...
Fernsehen total!

Wenn wir sterben

lautet der Titel eines viel beachteten Romans des Unternehmers Ernst-Wilhelm Händler. Er glaubt nicht an das "ALLES WIRD GUT". "Die Wirtschaft produziert den Menschen, den sie braucht", sagt er. Und dass sich Beziehungen zwischen Menschen auch im Preis ausdrücken, in der Wirtschaft wie im richtigen Leben....KLAR---OH!?

Kindermacht

Langsam begreifen wir es. Unser einziger Rohstoff ist Bildung. Kinder- und Elterngeld sind die eine Sache. Gutgemeinte Subventionen. Doch Vater Staat muss in seine Kinder investieren und langfristig Rendite erZIELen. Bei der Wiedervereinigung hat man vergessen, die guten Taten der DDR zu übernehmen. War ja sozialistisch. Eben schlecht. Doch jetzt kommt die AlbRECHt Tochter und Mutter von SIEBEN Kindern! auf die richtige Idee. Wer Kinder in die Welt setzt, der muss Vater Staat vertrauen. Dass er nicht nur gibt fürs ZEUGen. Die Betreuung in verRUeCKten Zeiten durch Profis ist wichtig. Eltern kriegen Familie und Beruf nicht mehr auf die REIHE. Wer gut ausgebildet worden ist u n d Eltern SEIN möchte, der braucht HILFE. Und das ist eine GemeinschaftsAUFGABE. Wirtschaftskapitäne unterstützen diese Idee, weil sie RENDITESTARK denken können oder sollten. Wer seine KIDS frühzeitig professionell in der Gruppe betreuen läßt, der kann darauf vertrauen, daß sich die Kinder zukunftsfähig entwickeln können. Dieses entmachtet nicht die Familie, wenn deren Einflußmöglichkeiten gewährleistet werden. Und beide Elternteile in ihrem Beruf nicht nur Lebenserfüllung erfahren, sondern auch ihre ABGABEN in Steuern - und Sozialtöpfe leisten.
Muss das alles als Weg in den neuen SOZIALISMUS abgetan werden? Wenn Eigenverantwortung und Eigeninitiative dadurch gefördert werden, werden die Früchte dieser Investition ähnlich berauschend sein wie derzeit an der Börse...

Partystimmung im Dax

Ich bin seit vielen Jahren Mitglied im größten deutschen Aktienclub. Macht Spaß diese Club-Idee. Lust auf den neuesten Depotbericht?

Durch-hänger?

aufgeschnappt bei Focus online

Fuenf Tipps gegen allgemeine Durchhaenger
1. Machen Sie sich klar, wie das Leben ohne Job und ohne Geld aussehen würde!

2. Stellen Sie sich vor, Sie müssten für die nächsten zwei Monate eine Vertretung für Ihren Job finden und Sie wollen der Vertretung ihre Tätigkeiten schmackhaft machen. Welche Vorteile würden Sie herausheben?

Wenn Ihnen hier allerdings gar nichts einfällt und Sie merken, dass Ihnen der Job nicht entspricht, dann ist es an der Zeit zu überlegen, was Sie eigentlich wollen. Und dann ist wohl bald ein Jobwechsel angesagt.

3. Setzen Sie sich attraktive Ziele, kurz- und langfristige. Nicht nur beruflich, auch privat.

Beispiele für kurzfristige Ziele:

– Mein Schreibtisch ist aufgeräumt!
– Die Steuer 2002 ist erledigt!
– Diese Woche mache ich an drei Tagen Sport anstatt zu fernsehen!
– Heute überrasche ich meine Kollegen mit einem kleinen Geschenk(Eis, Kuchen, Blumen).
– Die nächsten drei Tage gehe ich eine Stunde früher als gewöhnlich ins Bett.
– Ein Seminar besuchen, um mich persönlich weiterzuentwickeln.

Beispiele für langfristige Ziele:

– In drei Jahren möchte ich Abteilungsleiter sein!
– Ich bin ein geschätztes Vorbild für neue Mitarbeiter!
– Ich fahre einen Mercedes SLK!
– Ich lerne jedes Jahr zwei neue Länder kennen!
– Ich bin kerngesund und fühle mich fit!

4. Stellen Sie sich vor, wie das sein wird, wenn Sie diese Ziele erreicht haben – nutzen Sie das Gefühl, wenn Sie in Ihre Arbeit starten. Vielleicht finden Sie ein Bild oder ein Musikstück, das Sie mit diesem Gefühl verbinden.

5. Belohnen Sie sich für erfüllte Aufgaben. Sagen Sie sich: „Wenn ich diese zehn Akten bearbeitet habe, kaufe ich mir das Buch, das ich mir schon lange wünsche.“ Oder „Wenn ich diesen Kurs erfolgreich abgeschlossen habe, belohne ich mich mit einem Wellness-Wochenende.“ Machen Sie sich eine Liste mit Ihren Belohnungen und den zu erledigenden Arbeiten. Aber seien Sie ehrlich: Belohnen Sie sich nur, wenn Sie die Aufgabe wirklich erledigt haben und halten Sie unbedingt Ihre Versprechen ein.

Holger N. Koch

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